Beitrag zur Veränderung der Gesellschaft und Wahrnehmung von Geschlechterrollen
Am 8. März feiern wir den Weltfrauentag – einen Tag, der nicht nur die Leistungen und Perspektiven von Frauen weltweit anerkennt, sondern auch ihre entscheidende Rolle in der Kultur und Kunstwelt hervorhebt. Wir möchten heute beispielhaft die Stimmen von vier herausragenden Künstlerinnen würdigen, die mit ihren Arbeiten die Gesellschaft herausfordern und aktiv zur Veränderung der Wahrnehmung von Geschlechterrollen beitragen.
Den Fokus legen wir stellvertretend für alle kreativen und unser Leben bereichernden Frauen auf fünf außergewöhnliche Künstlerinnen, mit denen die Winter Stiftung in Zusammenarbeitet Artforum Culture Foudation bereits seit Jahren zusammenarbeitet: Monika von Eschenbach*, Corinna Zieleke*, Jana Dettmer*, Anne Müller* und Leoni*.
Jede von ihnen bringt eine einzigartige Perspektive in ihre Kunst ein und zeigt, wie vielseitig und bedeutend der weibliche Blick auf die Welt in der Kunst ist. Diese Künstlerinnen sind nicht nur mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausgestattet, sondern auch mit einem tiefen Verständnis für die Bedeutung von Diversity und der Vielfalt menschlicher Erfahrungen.

Monika von Eschenbach, Corinna Zieleke, Jana Dettmer, Anne Müller und Leoni zeichnen sich nicht nur durch ihre individuelle Herangehensweise an die Kunst aus, sondern auch durch ihre Fähigkeit, die Welt auf unterschiedliche und oft unerforschte Weise zu interpretieren. Ihre Werke sind Ausdruck ihrer eigenen Erfahrungen, ihrer kulturellen Einflüsse und ihrer persönlichen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Sie spiegeln die Sicht als Frauen , gleichzeitig brechen sie mit traditionellen Rollenbildern und erweitern die Wahrnehmung von Frau-Sein in der Kunst.

In einer Zeit, in der Themen wie Gleichberechtigung, Feminismus und Inklusion mehr denn je in den Vordergrund rücken und immer noch gegen Willkür und Unverständnis verteidigt werden müssen, hinterfragen diese Künstlerinnen gesellschaftliche Normen und bringen frische Perspektiven in die Kunstwelt. Ihre Arbeiten sind deshalb nicht nur Kunstwerke, sondern auch Statements, die zur Auseinandersetzung mit der eigenen Identität, den eigenen Rollen und den Mechanismen der Gesellschaft anregen.
Monika von Eschenbach, Architektin, Künstlerin und Erfinderin der Fotoverflechtungen, beschäftigt sich mit dem Bild der Frau sowie mit den Hintergründen der Weltpolitik. Ihr Werk umfasst Bildobjekte, Rauminstallationen und Performances.
Corinna Zieleke, Psychotherapeutin und Malerin, transformiert Eindrücke der Natur in poetische Gemälde, die eine Leichtigkeit des Seins vermitteln. Ihre Werke reflektieren die notwendige Leichtigkeit, um das Leben in seiner Vielschichtigkeit zu meistern.
Jana Dettmer, Anwältin und Malerin, hat sich der Farbfeldmalerei verschrieben und haucht diesem Stil neues Leben ein. Was sie in ihrem Innersten bewegt – sei es im Alltag oder in der Natur – beschreibt sie in abstrakten, freien oder geometrischen Farbkompositionen. In der Produzentengalerie 268 werden ihre neuesten Werke ausgestellt.
Anne Müller (h e u ) Musikerin, Sängerin und Videoperformerin, ist eine vielseitige Künstlerin, die durch ihr vielseitiges Schaffen bereits Diversität lebt. In Zusammen mit Martin Müller trägt sie unter anderem mit dem Projekt IAM International Moves auch dazu bei, Kunst und Lehre einer breiten, jungen Zielgruppe weltweit zugänglich zu machen.
LEONI (Angelika Jäkel), Kunstvermittlerin und bildende Künstlerin, lebt und arbeitet alternierend auf dem Peloponnes und in Köln. Ihr künstlerischer Ansatz ist philosophisch-ökologisch ausgerichtet und umfasst Gemälde, Fotografien sowie Installationen und Performances. In Köln, in ihrer Kunstschule betreut sie Student:innen und Kunstliebhaber:innen in wechselnden Workshops halbjährlich von Oktober bis März.
In ihren Werken ist das Bestreben zu erkennen, dass Kunst ein Experiment ist – als Beschäftigung mit sehr persönlichen und mit gesellschaftlichen Fragen, die jede Künstlerin auf ihre eigene Weise umsetzt. Ihre Arbeiten laden dazu ein, die eigene Identität zu hinterfragen und ihre Rolle in der Gesellschaft uz definieren.

In einer Welt, die zunehmend von Themen wie Diversität und Inklusion geprägt wird, sind diese Künstlerinnen ein lebendiges Beispiel dafür, wie die Kunstwelt, vor allem aber die Welt von der Einbeziehung unterschiedlicher Betrachtungsweisen profitiert. Sie tragen durch verschiedene Perspektiven – sei es aufgrund des Geschlechts, der Herkunft oder der persönlichen Erfahrung – dazu bei, dass diese Themen zu einer wertvollen Bereicherung und nicht als Ausnahme betrachtet werden. Sie eröffnen neue Sichtweisen auf eine Welt, die oft durch dominante Erzählungen geprägt ist. Hierdurch unterstützen sie Stimmen sowohl einer immer noch ständig bedrängten Mehrheit – denn Frauen sind in der Gesellschaft tatsächlich die Mehrheit – als auch von marginalisierten Gruppen.

Anlässlich des Weltfrauentages möchten wir betonen, dass Diversität in der Kunst und in allen Bereichen des Lebens von entscheidender Bedeutung ist. Die unterschiedlichen Perspektiven, die Frauen in die Kunstwelt einbringen, schaffen nicht nur eine tiefere und vielschichtigere Wahrnehmung unserer Realität, sondern tragen auch zur Erweiterung der gesellschaftlichen und kulturellen Diskussion bei. Sie helfen uns, die Vielfalt der menschlichen Erfahrung zu verstehen und zu schätzen, was letztlich zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft führt.

Politische und soziale Bewegungen wie Black Lives Matter, MeToo und die Anerkennung der Rechte von LGBTQ+ finden weltweit mehr Gehör , gleichzeitig beginnen sie aber auch noch immer breitem Unverständnis und sind sogar von Gegenaktivismus betroffen. Künstler:innen können allerdings eine Schlüsselrolle dabei spielen, soziale und kulturelle Veränderungen anzustoßen.
Heute, am Weltfrauentag, feiern wir nicht nur die Künstlerinnen Monika von Eschenbach, Corinna Zieleke, Jana Dettmer, Anne Müller und Leoni sondern auch alle Frauen, die mit ihrer Präsenz die Welt bereichern und uns zu einer offeneren, gerechteren Gesellschaft anregen. In diesem Sinne sind Kunstwerke nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern auch kraftvolle Beiträge, die uns helfen, die Welt anders zu sehen und zu gestalten. Wir danken diesen Frauen für ihre Inspiration und ihren Mut, ihre Visionen mit der Welt zu teilen.
WINTER STIFTUNG ARTFORUM CULTUE FOUNDATION
Hamburg Thessaloniki | Athen
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* Über Monika von Eschenbach ist gerade eine Monografie mit Werkverzeichnis in der Bearbeitung. Der Band erscheint in Kürze bei ArtForum Editions. Zuletzt erschienen ist im selben Verlag: WTC - 9/11. Deconstruction and Reconstruction of the World, 2024
* Über Corina Zieleke erscheint in Kürze die Monografie Eine Wunderbare Welt, mit Verzeichnis der Editionen, ArtForum Editions , ISBN: 978-3-910694-07-1. Eine Monografie ihrer Gemälde ist in Vorbereitung.
* Über Jana Dettmer wurden u.a. folgende Bände bei ArtForum Editions veröffentlicht: Jana Dettmer: Neue Farbmalerei | New Colour Painting. Das unendliche Spiel der Farben, Monografie, ISBN 978-3-910694-02-06 . Aktuell stellt sie auf der 10. Discovery Art in Köln aus ( 3. - 6. April 2025), Galerie Kunstraum 268.
* Anne Müller tritt in diesem Frühjahr mit einem Konzert und einer Videopräsentation im Panometer Dresden auf (28. März 2025) und wenige Tage später ist sie auf Einladung des Goethe-Institutes mit einer Videoinstallation im Pavillió Mies van der Rohe in Barcelona zu erleben (06. April 2025).
- Einen Einblick in Leben und Arbeiten der Künstlerin LEONI bietet die gerade bei ArtForum Editions neu erschienene Monografie: LEONI | ΛΕΩΝI, ISBN: 978-3-910694-09-5