Die Bedeutung der aktiven Teilnahme
Nicht nur Demokratie wagen, sondern Demokratie leben!
Demokratie ist nicht nur ein politisches System, sondern ein Lebensstil, eine kontinuierliche Praxis und ein gemeinschaftliches Bestreben. In einer Zeit, in der demokratische Werte weltweit unter Druck stehen, ist es nicht ausreichend, lediglich von Demokratie zu sprechen oder sie theoretisch zu wagen. Vielmehr müssen wir Demokratie aktiv leben und verkörpern*.
Zivilgesellschaft und Bürgerinitiativen
Eine starke Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft. Bürgerinitiativen, NGOs und lokale Gemeinschaftsprojekte spielen eine zentrale Rolle in der Förderung demokratischer Werte und der Beteiligung der Bürger. Sie bieten Plattformen für Diskussionen, organisieren Aktionen und setzen sich für soziale Gerechtigkeit ein. In Europa hat die Bewegung „Pulse of Europe“ gezeigt, wie zivilgesellschaftliches Engagement politische Prozesse beeinflussen und eine europäische Identität fördern kann. Auch Projekte wie "Versöhnung der Werte" und "Remember the Future" sind großartige Beispiele für Demokratieförderung durch Kunst und Künstler. Die Winter Stiftung Hamburg unterstützt demokratische Prozesse durch eine vernetzte Künstlerförderung und insbesondere durch kulturelle Kontakte in Deutschland, in Europa und darüber hinaus.
Die Bedeutung der aktiven Teilnahme
Demokratie lebt von der aktiven Teilnahme ihrer Bürger. Es reicht deshalb nicht, alle vier oder fünf Jahre zur Wahlurne zu gehen. Tägliche Beteiligung bedeutet, informiert zu sein, sich in Diskussionen einzubringen und sich für Gemeinschaftsbelange zu engagieren. Wichtigkeit des Diskurses und die Möglichkeit Beteiligung in der Öffentlichkeit ist der Kern der demokratischen Willensbildung. Demokratie muss man wollen nd lieben.
Bildung als Fundament der Demokratie
Bildung ist ein wesentlicher Pfeiler einer funktionierenden Demokratie. Aufgeklärte Bürger sind unerlässlich für die Demokratie. Bildung braucht mehr als Wissen, muss darauf abzielen, junge Menschen zu aktiven und engagierten Bürgern zu machen, die die Werte der Demokratie schätzen und verteidigen. Ein demokratisches Bildungssystem fördert kritisches Denken, Toleranz, Respekt und das Verständnis für politische Prozesse. Kunst ist dabei ein unersetzlicher Träger für Kommunikation und Interpretation. Sie kann tiefgreifende Botschaften, kulturelle Werte und soziale Kommentare vermitteln. Natürlich, die Interpretation von Kunst ist oft subjektiv und hängt vom individuellen Betrachter ab. Kunst ist mehr als Ästhetik und Schönheit, aber gerade auf diese Weise reflektiert sie die Gesellschaft, in der sie entsteht.
Digitale Demokratie
In einer zunehmend digitalen Welt bietet das Internet neue Möglichkeiten für demokratische Beteiligung. Online-Plattformen können Bürgern eine Stimme geben und die Transparenz von Regierungsprozessen erhöhen. In Estland, einem Vorreiter der digitalen Demokratie, sind e-Residency und Online-Wahlen Beispiele dafür, wie Technologie die demokratische Partizipation verbessern kann. Allerdings birgt die Digitalisierung auch Herausforderungen wie Fake News und Cyberangriffe, die das Vertrauen in demokratische Institutionen untergraben können. Daher ist es wichtig, digitale Kompetenzen zu fördern und eine kritische Medienkompetenz zu entwickeln.
Herausforderungen und Gefahren
Demokratien weltweit stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Populismus, autoritäre Tendenzen und die Erosion des Vertrauens in demokratische Institutionen gefährden die Stabilität. In Europa sehen wir dies bereits in vielen Ländern, wo rechtsstaatliche Prinzipien unter Druck geraten. Es ist daher entscheidend, nicht nur die demokratischen Prozesse zu schützen, sondern auch aktiv an der Förderung einer demokratischen Kultur arbeiten.
(c) Zolper-A.P.Astra, aus: Remember the Future, ArtForum Editions
Demokratie als gelebte Praxis
Demokratie zu leben bedeutet, sie täglich in unseren Handlungen und Entscheidungen zu verwirklichen. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, solidarisch zu sein und aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilzunehmen. Nur durch diese kontinuierliche Praxis können wir sicherstellen, dass demokratische Werte und Prinzipien nicht nur bestehen, sondern auch gestärkt werden. Es liegt an uns, diese Vision in die Realität umzusetzen und Demokratie nicht nur zu wagen, sondern zu leben.
Weitere Informationen:
75. Jahre Grundgesetz
Zu diesem Jubiläum finden vom 24. bis 26. Mai 2024 Feierlichkeiten statt. Rund um das Berliner Regierungsviertel, beginnend mit einem Staatsakt zum Verfassungstag am 23. Mai 2024, sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen zu einem vielfältigen Programm mit Unterstützung der Bundesländer, zivilgesellschaftlicher Organisationen und Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung.
Internationaler Tag der Demokratie
Im Jahr 2007 bestimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 15. September als Internationalen Tag der Demokratie. Das Ziel dieses Tages sind die Förderung und Verteidigung der Grundsätze der Demokratie. (Siehe auch: Fest im Hamburg Pavillon, Berlin.)
Demokratie ist ein politisches System, bei dem das Volk eine wesentliche, mitbestimmende Funktion einnehmen sollte. Wesentliche Merkmale einer Demokratie sind freie Wahlen, das Mehrheitsprinzip, die Respektierung politischer Opposition, Verfassungsmäßigkeit und Schutz der Grundrechte und Achtung der Menschenrechte. Dies erfordert den friedlichen Einsatz jeden einzelnen Menschen und den Zugang zu Bildung und politischer Teilnahme.
Beitrag von Peter Merten, Leonardo Safiriou mit Unterstützung von A.P. Astra, Michael Jansen, Heinz Zolper.
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* Diese Initiative ist ausschließlich künstlerbasiert und steht in keinerlei Abhängigkeiten.